Clara Fischer erzählt, wie unterschiedlich sie ihr Spiegelbild erlebt.

Können Sie das beschreiben, wie Ihr Verhältnis so mit ihrem Körper ist oder sich auch verändert hat über die Jahre?
Ja, das ist ein bisschen schwierig, weil – weil ich manchmal gar nicht weiß, wie ich eigentlich aussehe. Natürlich weiß ich, ich habe braune Haare, bin 1,63 m groß. Aber manchmal ist es so und das verunsichert mich auch extrem, dass ich manchmal in den Spiegel gucke und denke: Ah ja, ist ja ganz okay. Und irgendwie eine halbe Stunde später denke ich: Meine Güte, was ist denn das für eine- für eine, also ganz abwertend, für eine Bratze. Wie kann man denn überhaupt so aussehen? Wo ich denke: Mein Gott, das ist sehr unwahrscheinlich, dass du in der letzten halben Stunde irgendwie zehn Kilo zugenommen hast. Also, dass der kognitive Teil das so mitkriegt so: Hey, was gerade abgeht ist total schräg. Das ist physisch sehr unwahrscheinlich, dass das jetzt wirklich so ist, aber wenn man sich halt selbst dann trotzdem so wahrnimmt, ist es sehr unangenehm. […]Die Dinge sind so - mir fehlt das Wort gerade dafür, so dereguliert, so maßlos. Ja, maßlos ist im Grunde genommen der Ausdruck. Also, wenn man sich im Spiegel sieht und meint, man ist die hässlichste Person von der Welt, oder eben denkt, man hat noch überhaupt gar nichts gemacht im Leben. Und dann, wenn du das jemandem erzählst, die sagen- die halten dich wirklich für meschugge. Aber das ist es eben, so dieses Deregulierte, Maßlose da.