Hannah Becker fühlt sich leicht angegriffen, wenn ihre Mutter sie auf Essen anspricht.

Wie ist es denn mit anderen Leuten, ist es da auch noch so, dass die Frage „Hat das jetzt wieder was mit der Essstörung zu tun?“ noch eine Rolle spielt?
Ja schon, auf jeden Fall. Also mit den Leuten, die mir so persönlich am engsten und am nächsten stehen auf jeden Fall. Also immer mal wieder. Das ist auch so eine Sache, wo ich mit meiner Mama auch da viel drüber geredet habe, weil ich schon auch oft immer noch das Gefühl habe, sie würde mich krass beobachten und ich glaube, das ist einfach nur mein Gefühl, weil das tut sie halt einfach nicht. Also meine Mama ist halt meine Mama und die sagt dann so etwas wie: „Hey Hannah, jetzt iss halt. Schau mal, ich habe lecker Kekse gekauft.“ Oder so. Was ja völlig normal ist, aber was für mich sofort ein Angriff ist. Oder wo ich dann denke: Ja bloß weil ich jetzt essgestört bin, musst du das jetzt machen. So, was total daneben ist.
Und ja, so bei meinem Papa habe ich das Gefühl, da ist es gar nicht mehr so Thema irgendwie. Weil bei dem habe ich so das Gefühl, je mehr darüber geschwiegen wird, desto besser. Also mit dem rede ich total viel, aber eben so das Essen nicht, sondern mehr so die Psyche. Also meine Eltern sind auch beide da voll in der Thematik drin und ich habe alles erzählt und mit denen total darüber geredet und die sind auch sehr empfänglich. Aber so bei meinem Papa habe ich das Gefühl, das Themenfeld Psycho ist alles super und das können wir alles besprechen. Aber so das Verhalten, Essen soll kein Thema mehr sein. Und deswegen habe ich es da jetzt nicht so krass bei meinem Papa. Bei meiner Mama eben schon mehr.