Helene Weber erzählt, dass das Hungern ihr einen „Kick“ verschaffte und ihr ein Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmung gab.

Das ist irgendwie so voll die absurde Situation, weil auf der einen Seite hat mir das mega den Kick gegeben und halt auch so eine Bestätigung oder irgendwie halt das alles durchzuziehen. Und es war halt auch so mein eigener Bereich. Also das war so das Einzige, was ich so für mich hatte.
Ich habe mich schon auch irgendwie so ein bisschen erhaben gefühlt, so über die anderen, dass ich halt da widerstehen kann, wo andere halt nicht widerstehen können. So habe ich das zumindest wahrgenommen. […]
Das war so ein ganz komisches Gefühl. Irgendwie auf der einen Seite so fast ein bisschen zu schweben und ja, irgendwie auch ein gutes Gefühl. Also das war schon ein Kick. Also das funktioniert halt einfach so gut. Also ich habe nie solche hohen Gefühle gehabt, wie durch das Hungern. […]
Irgendwie hat mir das auch das Gefühl von Freiheit so gegeben. Also ich habe das Gefühl gehabt, ich bin so vollkommen unabhängig von allem, von der Welt und vom Essen. Natürlich auch von meinen Eltern. Also davor hatte ich immer so das Gefühl, dass meine Gelüste mich so ein bisschen auch im Griff haben. Vielleicht, wenn ich denen so nachgegeben habe, dass ich da so fremdbestimmt bin. Und auch Sicherheit. Also ich habe mich auch sicher gefühlt, wenn ich das Gefühl hatte, ich bin stark, ich kann das, ich brauche das Essen nicht.