Martina Fuhrmann fand in der Selbsthilfegruppe den liebevollen Umgang miteinander und die Möglichkeit, in schwierigen Situationen jemanden anzurufen, besonders wichtig.

Also erstens war das herzlich, da war Wärme. Also auch Körperkontakt, man hat sich da ja auch in den Arm genommen. Oder machen wir ja heute noch. Und es war ja auch eine gewisse soziale Kontrolle da. […]
Und mit der Essgruppe war es dann halt wirklich so, dass ich dann auch, wenn ich dann so Essdruck hatte, wusste, ich kann jemanden anrufen. Das war schon wichtig. Und im Nachhinein bin ich überzeugt, dass diese Liebe, die- Also da möchte ich jetzt mal nicht nur von mir reden, sondern ich gehe ja da seit über 30 Jahren hin. Das war jetzt auch gerade wieder das Thema, dass diese Selbstliebe nicht entstehen konnte in- also jetzt in meinem familiären Umfeld. Und dass es eigentlich da danach in der Selbsthilfegruppe sozusagen gepflanzt und ja zum Wachstum gebracht werden kann durch- wenn ich dann da was ganz Unmögliches erzähle, wo ich denke: Ah das war wieder- Also dass ich zum Beispiel im Studentenwohnheim dann jemand das Essen aus dem Kühlschrank geklaut habe. Dann sitzen die alle da und schauen mich wohlwollend an. Und die Nächste sagt dann: „Ja, ich habe auch essen geklaut.“ Und so. Und ich denke, dass dadurch auch so eine Selbstliebe zumindest gedeihen kann.