Was ist eigentlich AD(H)S? – Die Sichtweise der Befragten

Unsere Interviewpartnerinnen und -partner hatten unterschiedliche Meinungen darüber, was AD(H)S eigentlich ist. Die meisten sahen AD(H)S nicht als eine Erkrankung an. Sie betonten das große Spektrum der Symptome und beschrieben verschiedene Abstufungen von AD(H)S. 

Marko Ruth sieht ADHS nicht als eine Krankheit, sondern als etwas, an das man sich gewöhnen kann, an.

Für Philipp Gold ist ADHS ebenfalls keine Krankheit, weil der „Leidensaspekt“ nicht vorhanden ist.

Tessa Ruth betrachtet ADHS als eine genetische Hirnstoffwechselstoffstörung oder ein Handicap, nicht als eine Krankheit.

Für Finn Strobel ist ADS eine neurologisch bewiesene Krankheit.

Alexia Schmid bezeichnet ADS als eine Krankheit, die jedoch nicht immer Medikamente bedarf.

Xenia Pfeuffer glaubt, dass ADHS eine psychische Erkrankung ist. Sie ist froh, dass ihre Tochter trotzdem „normal“ ist.

Einige Befragten sahen AD(H)S als einen Teil der Persönlichkeit oder des Charakters. Entsprechend fielen einige ihrer Beschreibungen der Persönlichkeit aus, manchmal mit durchaus negativem Anklang: „aktiv“, „sensibel“, „überdreht“ oder „impulsiv“. Als Persönlichkeitsmerkmal kann AD(H)S ebenfalls positive Effekte haben: beispielweise für eine bessere Durchsetzungsfähigkeit in Diskussionen sorgen oder den Wunsch nach sportlichen Aktivitäten unterstützen. Für einige wird das Leben mit AD(H)S zu einem „Erlebnis“ und damit spannend und abwechslungsreich.

Eine Auseinandersetzung mit dem Thema ADS half Korbinian Burkhardt, bestimmte Verhaltensweisen besser zu verstehen.

Philipp Gold vermutet, dass ADHS oft zur Persönlichkeit passt.

 ADHS verstärkt Oscar Ruths sportliche Aktivitäten.

Ingo Wick ist der Meinung, dass ADHS eine Gabe ist. Allerdings verhindere das Schulsystem die freie Entfaltung dieser Gabe.

Einige Befragte betonten die große Bandbreite und vielen Abstufungen (leicht/mittel/schwer) in Bezug auf AD(H)S und sprachen üben den Unterschied zwischen ADS und ADHS. Dabei war ADHS die „überdrehtere“ Art, während ADS-Betroffene eher die „verträumte“ Art an den Tag legten.

ADHS ist vielfältig, betont Kyra Dressel. In der Familie gibt es sehr verschiedene ADHS-Ausprägungen.

Ingo Wick unterscheidet verschiedene Graduierungen von ADHS, danach richten sich auch die unterschiedlichen Pflegestufen.

Nils Wildner beschreibt verschiedene Arten von ADHS.

Theresa Geißlers Mutter unterscheidet die ruhige und überdrehte Art.

Einigen war der Hinweis wichtig, dass AD(H)S manchmal falsch verstanden wird und AD(H)S-Betroffene lediglich Aufmerksamkeit wünschen.

Evelyn Zeh ist auf wenig Verständnis in der Schule gestoßen.