Nele Ewert fiel es sehr schwer, mit dem impulsiven Verhalten ihres Sohnes – insbesondere in der Öffentlichkeit – umzugehen. Inzwischen ist es schon etwas besser geworden.

Beim (Name eines Sohnes) hilft eigentlich immer so ein Klammergriff, sage ich mal. Hat gut geholfen, dass er sich beruhigen kann. Und beim (Name des anderen Sohnes), wenn man Kräfte messen mit ihm macht: „Komm, wir machen jetzt mal Armdrücken." Wenn man den richtigen Moment – also eigentlich ist das wichtigste, den Moment abzupassen, bevor es soweit kommt. Wenn es soweit gekommen ist, dann muss man da echt durch, so hart es klingt. Und wenn das in der Öffentlichkeit passiert, ist denen das Recht egal und das ist echt unangenehm. Weil ich meine, ich glaube, dass sieht von außen manchmal grob aus, wenn man sein Kind dann festhält oder so, obwohl man dem Kind eigentlich nur Halt gibt. In dem Moment, sieht das glaube ich von außen irgendwie komisch aus. Aber es hilft ihm. Also ich finde es jetzt nicht auf handgreiflicher Basis oder so – einfach nur diesen Halt geben, so dass sie spüren, da ist jetzt ein Gegendruck oder sowas. Weiß ich nicht, wie ich das beschreiben soll. Beim (Name eines Sohnes) habe ich halt oft den Eindruck, dass er versucht – hat auch die Ergotherapeutin gesagt – immer zu grenzen (...) (unverständlich) und irgendwo einen Halt zu bekommen. Dass er halt versucht irgendwo Grenzen zu erreichen, auch mit diesem Springen und sowas. Also beim (Name eines Sohnes) zum Beispiel haben wir das nicht so gehandhabt, wie (Name des anderen Sohnes): einfach hoch heben und in Arm nehmen, warten bis bis er wieder gut drauf ist. Und beim (Name eines Sohnes) war es echt so, wenn der seinen Wutanfall hatte, dann das war schon schlimm. Also wenn ich jetzt so sehe, wie wir heute stehen, ist kein Vergleich mehr. Also das ist wirklich gut geworden. Wenn das dauerhaft so geblieben wäre, wäre es echt schwer. Also ist auch nicht schön, sein Kind so zu sehen. Aber ich glaube, wenn man viel macht mit diesen Ergotherapien, mit dem Reiten, dass sie sich auspowern können in Sport, dann sind die auch viel ausgeglichener und ihnen Möglichkeiten anzubieten, diesen Wutanfall los zu bekommen. Also der (Name eines Sohnes) hat jetzt ein anderes System gefunden, der schreit halt ganz schrill. Es ist unangenehm und es ist anstrengend, es nervt, weil er frühst vor der Schule, wenn er unruhig und nervös ist, dann rennt er durch das Haus und schreit so schrill. Und dann habe ich ihn mal gefragt, was ihm das denn jetzt bringt und so. „Ja", sagt er: „das Kribbelige geht in mir weg, das hilft mir." Und das ist mir halt lieber, als wenn er irgendwen provoziert, Streit sucht oder sein Zimmer zerlegt. Das ist halt anstrengend, aber wenn es ihm hilft. Also sie suchen schon ihr System und irgendwann wird es nicht mehr das Schreien sein, da wird er sich was weniger Auffälliges suchen, denke ich mir. Wie Leute die Kugelschreiber klicken oder Nägel kauen. Das ist nicht so toll jetzt, aber irgendwelche Möglichkeiten finden die Kinder bestimmt. Kaugummi kauen.