Joachim Pelzer half eine Psychotherapie, seine Depression zu überstehen.

"Tja, wir müssen bestrahlen." Wieder dieses blöde "Müssen." Ich hatte und sah keine andere Chance, man hatte mir das in [Großstadt] auch gesagt: "Wir wollen mal gucken, vielleicht geht es so." Aber dann "Los." Und dann diese Bestrahlung und ich war recht tapfer und ich weiß noch, das war im Sommer 2005, dass ich so nach 20 Zyklen auf einmal dachte: Da ist etwas mit Dir. Ich war nun wirklich erfahren, was Depressionen sind und so etwas. Aber dieses Mal war irgendwie total anders. Ich habe mich hingeschleppt bis in den Herbst, bis ich dann schnurstracks los musste zur Kur in die [Kleinstadt] und habe dort ein langes Gespräch mit einem Arzt, einem Neurologen gehabt, der mich als Profi überzeugen musste, dass es Depressionen sind. Und das ist vielleicht auch ganz wichtig, das einmal so ein bisschen zu erzählen.
Meine Depression scheint erst einmal angeboren zu sein, aber auch mit ursächlichen traumatischen Erlebnissen verbunden zu sein, auf die ich jetzt nicht näher eingehen will. Jedenfalls habe ich nach dieser Kur in der [Kleinstadt] einen Psychotherapeuten gefunden, der mit mir eine sogenannte kognitive Therapie gemacht hat. Wir haben also in sehr intensiven Gesprächen festgestellt, dass sich wahrscheinlich durch dieses fürchterliche Erlebnis Rezidiv und Bestrahlung, körperliche Schwächung, etwas Traumatisches aus der Vergangenheit gelöst hat und in dieses Ereignis maßgeblich reingespielt hat.